Technische Anforderungen
Wenn Sie sich über eine neue Tür Gedanken machen, dann sollte der erste Gedanke sein: Was muss die Tür können? Die Anforderungen an eine Tür können vielfältig sein: Sichtschutz, Schallschutz, Brandschutz, Einbruchschutz, Rauchdichtigkeit, Wärmeschutz, Barrierefreiheit, Panikfunktion etc. Eine Tür kann klassisch als Drehtür mit Schloss und Angel ausgestattet sein, es kann aber auch eine Schiebtür sein. Diese Schiebetür kann vor der Wand entlanglaufen oder auch in der Wand verschwinden. Je nach Anforderung fallen bestimmte Systeme schon weg. Eine Tür mit Schallschutz kann keine Tür sein, die vor der Wand verläuft. Eine Tür, die unterschiedliche klimatische Verhältnisse voneinander trennt, hat höhere Anforderungen an die Wärmedämmung und Formstabilität des Türblattes und der Dichtungen. Die meisten Brandschutztüren bestehen aus Metall, einige wenige Exemplare schaffen den Brandschutz auch als Holzvariante. Bei Brandschutztüren ist auf die Besonderheiten des Einbaus zu achten, die sich in der bauaufsichtlichen Zulassung wiederfinden. Erst nach Klärung der technischen Anforderung kann die richtige Tür ausgesucht werden.
Raum und Tür
Eine Tür kann gestalterisch stark dominant wirken oder sich stark zurücknehmen. Damit kann die Wirkung eines Raumes entsprechend stark beeinflusst werden. Wenn in einer weißen Wand eine dunkelbraune Tür mit Umfassungszarge und profilierten Türblatt zum Einsatz kommt, so nimmt man von dieser Wand nichts mehr wahr außer die Tür. Ein Bild neben der Tür wird zur Nebensache. Wenn die gleiche Türöffnung mit einer flächenbündigen Blockzarge und flächenbündigem Türblatt in Weiß ausgeführt wird, dann nimmt man die Tür nur noch anhand des Türgriffs wahr. Die Tür hält sich gestalterisch stark zurück. Ein Bild neben der Tür ist dann der eigentliche Eye-Catcher. Damit ist auch die Frage der gestalterischen Wirkung von erheblicher Bedeutung, welche Tür für den Raum richtig ist.
Komponenten
Die sichtbare Komponente einer Tür ist der Türgriff. Insbesondere bei einfachen Türblättern kommt dem Türgriff die zentrale optische Bedeutung zu. Es gibt unzählige Türgriffe in vielen verschiedenen Materialien: Kunststoff, Aluminium, Edelstahl, Messing. Seit vielen Jahrzehnten beschäftigen sich Designer mit Türgriffen, die gestalterisch von schlicht bis traditionell inzwischen alle Geschmäcker bedienen. Wesentlich beim Türgriff ist aber der unsichtbare Teil, die Lagerung. Hier gibt es große Qualitätsunterschiede, die auch zu stark unterschiedlichen Preisen führen. Je nach Technik hängt der eine Türgriff bereits nach einem Jahr leicht nach unten und fängt an zu wackeln. Die Belastungen und Anforderungen im selbst bewohnten Einfamilienhaus sind dabei geringer als im viel besuchten Bürohaus. Alle anderen Komponenten können sowohl sichtbar als auch unsichtbar sein. Die Angel, die Bodendichtung, die Falzdichtungen. Auch hier gilt, dass die Qualitätsanforderung an die Komponenten zu der Nutzung passen müssen.
Material
Für Außentüren werden die unterschiedlichsten Oberflächenmaterialien angeboten: Kunststoff, Aluminium, Stahlblech, Holz. Die wesentliche Anforderung an die Formstabilität wird durch das Innenleben der Außentür erzeugt, in der in unterschiedlichster Weise i. d. R. ein formstabiler Rahmen eingelassen ist, um die unterschiedlichen Klimata zwischen innen und außen auszugleichen.
Innentüren werden i. d. R. aus Holz hergestellt und können i. d. R. drei unterschiedliche Oberflächen erhalten: holzsichtig geölt bzw. transparent lackiert, deckend lackiert bzw. kunststoffbeschichtet. Dabei ist die Kunststoffbeschichtung die widerstandsfähigste Oberfläche. Nachteil: wenn mal ein Kratzer in der Kunststoffbeschichtung drin ist, dann sieht man jede Reparatur.
Das Innenleben des Türblatts besteht in der einfachsten und billigsten Ausführung aus einem Wabentürblatt. Dies sind zwei Pressspanplatten, zwischen denen Papierwaben verklebt sind. Solche Türblätter sind sehr leicht, wenig stabil und bieten schlechten Schallschutz. Besser sind dabei sogenannte Röhrenspantürblätter. Diese bestehen aus Spanplatten, die röhrenförmige Löcher parallel zu der Oberfläche aufweisen als Gewichtsersparnis. Diese sind stabile und bieten i. d. R. ausreichenden Schallschutz. Noch hochwertiger sind Vollholztüren, die die höchste Stabilität und den höchsten Schallschutz bieten.